Es ist die größte Angst von Mietern und Eigentümern – der Dieb, der nachts die Wohnung leer räumt. Zwar sind die Wohnungseinbrüche in Hamburg und Berlin etwas zurückgegangen, bundesweit nehmen sie jedoch zu. Wer nun zweigleisig vorgeht, kann das Risiko eines Einbruchs senken und muss im Ernstfall nicht auf hohen Kosten sitzen bleiben.
Alle vier Minuten geschieht in Deutschland ein Einbruch. Nach Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Anzahl der Einbrüche von 2011 zu 2012 um 10.000 auf insgesamt 140.000 angestiegen. Dabei entsteht ein durchschnittlicher Schaden von 3.300 Euro. Aufgrund des Zuwachses mussten die Versicherer im Jahr 2012 470 Millionen Euro ausgeben, um die entstandenen Schäden zu regulieren. Das ist ein Zuwachs von 50 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Entgegen dem Bundestrend sind die Einbrüche in Hamburg und Berlin dennoch leicht zurückgegangen. In Hamburg verzeichnete die Polizei zwar einen neuen Höchststand von Straftaten, es gab aber weniger Einbrüche. So wurden 170 Einbrüche weniger verzeichnet als im Vorjahr, das macht ein Minus von 2,4 Prozent. Einen Anstieg gab es jedoch bei den Einbruchsversuchen, hier verzeichnete die Polizei ein Plus von 2,4 Prozent auf insgesamt 42,4 Prozent. Auch in Berlin wurden weniger Einbrüche aufgezeichnet, 800 weniger als im Vorjahr. Dieser Erfolg wird der guten Arbeit der Polizei zugerechnet, aber auch die verbesserten Sicherungsmaßnahmen dürften einen wichtigen Teil zum Rückgang beigetragen haben. So können sich Berliner seit dem Jahr 2004 kostenlos bei der Polizei zum Thema Einbruch beraten lassen. Viele Eigentümer schützen sich mit Türriegeln, Pilzköpfen oder Alarmanlagen. Die Statistik zeigt: Oft geben Täter auf, wenn eine Tür, nach einer bestimmten Zeit nicht geöffnet werden konnte, bis zu 40 Prozent der Einbrüche sollen durch gute Sicherungsmechanismen verhindert werden können. Wenig überraschend kommt hier der aktuelle Vorschlag des Vorsitzenden der Bund-Länder-Bauministerkonferenz Markus Ulbig. Dieser möchte eine Änderung der staatlichen Förderpolitik. Ähnlich der Förderprogramme bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) solle es Rabatte bei den Prämien für die Hausratversicherung geben, wenn Eigentümer im Gegenzug geeignete Sicherungen installieren.
Zahlt die Hausratversicherung bei Einbruch?
Eigentümer sollten ihren Besitz mit zusätzlichen Schlössern, abschreckenden Maßnahmen wie weiteren Lampen oder zeitschaltuhrgesteuerten Rollläden schützen. Wer seine Wohnung nicht abschließt, muss damit rechnen, dass die Versicherung grobe Fahrlässigkeit unterstellt und die Leistung verweigert. Hinzu kommt, dass Eigentümer, die umfangreiche Maßnahmen ergreifen, oft geringere Beiträge bezahlen müssen. Damit sie im Ernstfall aber nicht auf hohen Kosten sitzenbleiben, muss der Versicherungsschutz stimmen. Die Hausratversicherung erstattet nicht nur entwendete Gegenstände, sondern auch die Schäden, die durch das unbefugte Eindringen entstanden sind – also zerbrochene Fenster und Türen oder zerstörtes Inventar. Um eine Unterversicherung zu vermeiden, sollten Mieter und Eigentümer eine Wertermittlungsliste anlegen, hier sind alle Gegenstände mit Foto und Rechnung erfasst, für besonders teuren Schmuck oder Gemälde sollte außerdem ein Gutachten in Auftrag gegeben werden. Alle Belege sowie die Liste selbst sollten außerhalb des Hauses aufbewahrt werden. Alternativ kann ein Wohnflächentarif ausgewählt werden, hier wird der Wert des Hausrats und somit die Deckungssumme pauschal an der Quadratmeterzahl festgesetzt. Wer sehr spartanisch eingerichtet ist, riskiert bei dieser Variante aber eine Überversicherung.