Nun geht es los, die Spekulationen zur Nachfolge von Mario Draghi auf den EZB-Vorsitz für Oktober 2019 gehen in die Vollen. Beinahe wöchentlich werden wir nun mit möglichen Nachfolgern und die damit verbundenen Auswirkungen auf die künftige Geldpolitik konfrontiert.
Im Oktober neigt sich die dann acht Jahre andauernde Amtszeit des EZB-Präsidenten Mario Draghi dem Ende. Zahlreiche Kandidaten kommen nun als mögliche Nachfolger ins Gespräch. Zu den Favoriten zählen dabei für die Experten vor allem Erkki Liikanen und Villeroy de Galhau. Beide Favoriten auf den EZB-Vorsitz sind Notenbanker, der eine in Finnland der andere in Frankreich. Daneben werden weitere Namen gehandelt, darunter der Präsident der finnischen Notenbank Olli Rehn und Benoit Coeure, der im EZB Direktorium aktiv ist. Unter den topgehandelten Namen sehen einige auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann als möglichen Draghi-Nachfolger. Weidmann gilt als Kritiker der bisherigen Geldpolitik und plädiert für eine Anhebung der Zinsen. Als weiterer Kandidat aus Deutschland wird der Chef des Eurorettungsfonds genannt: Klaus Regling.
Deutscher Vorsitz bei der Europäischen Zentralbank?
Wird mit den zwei möglichen Kandidaten nun ein Vorsitz als Personalie aus Deutschland möglich? Derzeit ist noch alles offen, auch die möglichen Nachfolger sind auf Unterstützung ihres Kurses und auf Mehrheiten angewiesen. Zudem hängt die Ausrichtung der Europäischen Zentralbank stark mit der Wirtschaftsentwicklung im europäischen Wirtschaftsraum zusammen. Daher sind Zukunftsprognosen schwer zu stellen, vor allem im Hinblick auf die steigende Zahl an Wirtschaftssanktionen und Strafzöllen im globalen Handel. Was genau die Veränderungen im globalen Wirtschaftssystem, sowie die Herausforderungen im Welthandel, für die EU und damit die Ausrichtung der EZB bringen werden, ist derzeit kaum abzuschätzen. Eine besonnene Geldpolitik, die den Wirtschaftsraum stützt und kräftigt, wäre angezeigt, bleibt die Frage, wer das Rennen um den EZB-Vorsitz im Oktober 2019 für sich entscheidet.