Wir alle kennen es: Man hat es eilig und in der Kassenschlange in der man selbst steht, geht es irgendwie nicht voran. Doch halt, bevor Sie vorschnell die Kassiererin im Verdacht haben für die Langsamkeit verantwortlich zu sein, schauen Sie noch einmal genauer hin. In vielen Geschäften dauert die Kartenzahlung von Kunden nun länger, da sie zunächst auswählen sollen, mit welcher Kartenzahlungsfunktion sie ihre Einkäufe begleichen wollen.
Gesetze und Verordnungen gibt es immer wieder, doch diese Regelung hat es in sich: Eigentlich seit dem 09. Juni 2016 in Kraft, haben tatsächlich viele Einzelhändler ihre Kartengeräte bisher nicht umgestellt. Eine Ausnahme bildet da Shell, deren Kassenterminals den Kunden beim Bezahlen mit der Karte gesetzeskonform die Auswahl überlassen, ob sie mit Maestro, VPay oder der Girocard zahlen möchten. Für die meisten Kunden ist das mehr als ungewohnt, da diese gewöhnlich per Girocard, vormals EC karte bezahlen. Doch nun sollen sie wählen und das überfordert schnell so manchen, da die weiteren Zahlungsarten in Deutschland eher unbekannt sind, während in anderen Ländern Europas schon lange per Auswahlverfahren gezahlt wird. Hintergrund ist, dass es im europäischen Ausland Kreditkarten gibt, die sowohl eine Debit-Funktion mit sofortiger Belastung des Kontos besitzen, als auch die Zahlung mit Zeitverzögerung erlauben, wie man es von einer Kreditkarte erwartet. Daher macht eine Auswahl in diesen Ländern Sinn. In Deutschland sind derartige Kreditkarten noch nicht in Umlauf, dennoch gilt für Deutschland als Teil der Europäischen Union gleichermaßen die neue Regelung.
Kryptische Zahlungsarten – den meisten Deutschen völlig unbekannt
Zahlte man bisher in Deutschland mit einer Girocard, wird die Karte vom Lesegerät ausgelesen, der Kunde gibt seine Geheimzahl ein und bestätigt. Das ist nun mit der neuen Verordnung anders, denn der Kunde hat nun die Wahl zwischen mehreren Zahlungsarten. Leider kennt kaum einer der deutschen Verbraucher den Unterschied zwischen den Zahlungsarten. Denn, ob der Kunde mit Girocard, Maestro oder Vpay zahlt, macht vor allem für den Händler einen Unterschied. Während bei der Girocard 0,2 Prozent des Einkaufswerts an Gebühren fällig werden, sind es bei VPay und Maestro mindestens 0,4 Prozentpunkte, die vom Einzelhändler abgeführt werden. Jetzt wissen Sie also Bescheid und können, wenn Sie demnächst in Deutschland mit ihrer Girocard zahlen wollen, einfach weiter Girocard auswählen. Die weiteren Zahlungsformen richten sich an Kunden aus dem Ausland mit den entsprechenden Funktionen auf den Karten, die sich dann für die geeignetere Option entscheiden können.